Nachrüstung alter Kaminöfen – lohnt sich ein Umbau?
Wer mag ihn nicht, den guten alten Kaminofen. Er sorgt für eine besonders angenehme Wohnatmosphäre und ist zudem noch kostengünstig und umweltfreundlich. Doch leider gibt es bei älteren Kaminöfen einen Nachteil: Sie erzeugen eine hohe Feinstaubkonzentration in der Luft. Zudem wird mehr Staub produziert, je mehr Holz verbrannt wird. Nicht selten, dass viele Leute ihren Ofen aufrüsten oder der Gesetzgeber durch neue Verordnungen die Betreiber dazu verpflichtet.
Aber lohnt sich so ein Umbau wirklich und was für Vorteile bringt dies mit sich? Wer sich für einen Umbau entscheidet, hat eine große Auswahl zur Verfügung. In der Optik sowohl auch in der Technik gibt es eine fast unbegrenzte Vielfalt.
Natürlich gibt es da auch einige Sachen, auf die man achten sollte. Bei einem sehr alten oder wertvollen Ofen wird man den meist nachrüsten, um ihn weiter nutzen zu können. Es hängt also vom Ofenmodell und seinem Wert ab, ob sich ein Nachrüsten des Filters lohnt.
Filtersysteme
Wenn man sich für einen Umbau entscheidet, muss man sich zu allererst zwischen einem aktiven oder einen passiven Filter entscheiden. Beim aktiven Filter werden die Staub-Partikel elektrostatisch gefiltert, also mithilfe von elektrischer Spannung. Dadurch erzeugen diese Filter minimal höhere Stromkosten, haben aber einen hohen Wirkungsgrad. Preislich ist man bei diesem Filter bei rund 1000 Euro, dazu kommen noch die Einbaukosten vom Fachmann.
Beim passiven Filter erspart man sich die Stromkosten, da dieser stromlos arbeitet. Hier werden die Schadstoffe aus dem Abgas in weniger schädliche Stoffe umgewandelt. Das heißt, dass der Feinstaub herausgefiltert und am Katalysator abgelagert wird. Durch die Hitze wird etwas vom Feinstaub direkt verbrannt und verliert somit seine Schadstoffe.
Zwar hat ein passiver Filter weniger Wirkungsgrad, dies hängt aber auch vom Zustand der Filterkassette ab. Ein passiver Filter kostet rund 300 Euro. Hierbei gibt es zu beachten, dass dieser Filter alle ein bis zwei Jahre gewechselt werden muss.
Nun ja, bei seltener Kaminnutzung wäre ein passiver Filter eher zu empfehlen, da die Wechselkosten hier noch niedriger sind. Oft spart man sich hierbei sogar die Einbaukosten, da einige solcher Systeme auch selbst eingebaut werden können. Man sollte sich auch überlegen, ob sich eine Nachrüstung des Filters finanziell lohnt und was für eine Art von Kaminofen es ist.
Feinstaubemission
Holz und Pellets sind umweltfreundliche Brennstoffe, da sie nicht mehr CO² ausstoßen, als beim Wachstum der Bäume. Bei älteren Kaminöfen gibt es zu berücksichtigen, dass sie bei der Verbrennung von Festbrennstoffen mehr Feinstaub ausstoßen. Moderne Kaminöfen haben eine optimale Verbrennung und man hat damit eine geringe Feinstaubemission. Somit tut man sich und der Umwelt einen kleinen Gefallen.
Die wichtigsten Bauteile eines Kaminofens:
- Korpus
- Feuerraumsteine
- Rauchgasumlenkplatten
- Feinstaubfilter
- Rauchrohranschlussstutzen
- Feuerraumscheibe
- Verbrennungsluftstutzen
- Verkleidung
Das größte Bauteil eines Kaminofens ist der Korpus, in dem die restlichen Bauteile eingebaut werden. Er sollte aus hochwertigem Stahl oder Guss bestehen, denn er sollte eine ausreichende Festigkeit aufweisen.
Im Feuerraum findet die Verbrennung statt. Da gibt es Feuerräume aus Stahl oder Guss und mit oder ohne Verkleidung. Um eine ausreichende Verbrennungstemperatur zu erreichen, ist der Feuerraum bei modernen Modellen mit einer Feinkeramik-Verkleidung ausgestattet. Diese hohe Verbrennungstemperatur sorgt für eine schadstoffarme Verbrennung. Somit ist auch der Korpus des Kaminofens geschützt.
Die Feuerraumsteine können einfach und günstig ersetzt werden. Die Rauchgasumlenkplatten verhindern den direkten Kontakt der Flammen mit dem Rauch, indem sie die Rauchgase umlenken. Je nach Konstruktion, sind im Kaminofen eine oder mehrere Umlenkplatten verbaut.
Kaminofen-Typen
Pellet-Kaminofen: Ein solcher Kaminofen ist im Prinzip dasselbe wie ein holzbeschickter Ofen. Mit Ausnahme, dass er einen integrierten Pellet-Tank verfügt. Dadurch erfolgt das Nachlegen des Brennstoffs automatisch und es muss nicht konstant von Hand nachgelegt werden, außer wenn der Pellet-Tank nachzufüllen ist. Preis: 800-3.500 Euro.
Wasserführender Kaminofen: Diese Öfen sind mit einer so genannten Wassertasche ausgestattet, wo das Heizungswasser durchgeleitet wird. Somit wird die Wärme des Ofens nun auch an das Heizungswasser weitergegeben.
Dieses erhitzte Wasser kann dann im ganzen Haus genutzt werden. Es braucht dafür natürlich einen Pufferspeicher, mit dem die Energie für Bedarfsfälle gespeichert werden kann. Preis: 1.400-4.000 Euro
Sturzbrand-Kaminofen: Dies ist ein Kaminofen mit einem oberen Abbrand, wodurch der Brennstoff Holz vor dem Abbrand erhitzt wird. Dabei wird eine vollständige Verbrennung des Holzes erzielt. Preis: 1.600-7.800 Euro