Wühlmäuse im Garten? Tipps zur artgerechten Bekämpfung
Auf Bildern sehen Wühlmäuse oft niedlich aus. Im Garten sind sie eine Plage. Sie nagen Sträucher und Bäume an, vernichten Wurzelgemüse und zerstören Blumenzwiebeln. Ein Garten, in den viel Hingabe und Leidenschaft gesteckt wurde, kann in kurzer Zeit von Wühlmäusen umgegraben werden. Das sind keine Einzelfälle. In zahlreichen Internetforen gibt es Fragen und Antworten zur Wühlmausbekämpfung. Doch wie lassen sich Wühlmäuse am besten vertreiben.
Wühlmaus steht nicht unter Naturschutz
Wühlmäuse oder auch als Erdmäuse und Schermäuse bezeichnet, gebären mit zwei bis vier Würfen pro Jahr zwischen 10 und 20 Junge. Teilweise auch mehr. Daher gilt es schnell zu handeln, wenn Wühlmaustunnel im Garten entdeckt werden, denn die Plagegeister verbreiten sich sehr schnell und richten zusammen viel Unheil an. Bevor Gärtner damit beginnen, sich mit Methoden für die Bekämpfung auseinanderzusetzen, sollten sie sichergehen, dass es sich um Wühlmäuse handelt. Wühlmäuse stehen nicht unter Naturschutz.
Der Maulwurf ist geschützt
Der Maulwurf, der ähnliche Tunnelsysteme gräbt und Hügel hinterlässt jedoch schon. Ein wesentlicher Unterschied zum Maulwurf ist bei den Erdhügeln gegeben. Beim Maulwurf befindet sich dieser direkt am Gang. Bei Wühlmäusen seitlich vom aufgewühlten Erdhaufen.
Zudem sind im Erdhaufen Pflanzenreste zu finden, was bei einem Maulwurf nicht der Fall ist. Auch wenn die Wühlmaus nicht unter Naturschutz steht, darf allen Tieren laut Tierschutz keine starken Schmerzen zugefügt werden. Daher sollten Gartenbesitzer eine schmerzfreie Methode zur Vertreibung der Wühlmaus wählen.
Natürliche Feinde der Wühlmäuse
Zwar können einem Wühlmäuse den Nerv rauben, dennoch sollten nicht unbedingt im Handel erhältliches Gift zur Bekämpfung und Vertreibung eingesetzt werden. Eine Möglichkeit bietet sich Gartenbesitzern, indem sie sich Katzen anschaffen. Doch eine sichere Methode Wühlmäuse loszuwerden ist dies nicht, denn nicht jede Katze ist dazu bereit, sich auf die Jagd nach Wühlmäusen zu machen.
Auch Jagdvögel wie Eulen, Bussarde oder Habichte sind natürliche Feinde der Wühlmäuse. Selbiges gilt für das Mauswiesel, den Marder oder einen Fuchs. Doch wenn Hühner in der Umgebung sind, wird von Haltern der Hühner ein Fuchs nicht gerne gesehen.
Gestank als effektive und tierfreundliche Methode
Erdmäuse sind geruchs- und lärmempfindlich. Ähnlich wie der Mensch kann eine Erdmaus keine unangenehmen Gerüche leiden. Zum Beispiel schlecht gewordene Milch oder Buttermilch. Je stärker der Gestank, desto besser sind die Chancen, Wühlmäuse loszuwerden.
Dementsprechend bieten sich auch Exkremente von Mensch oder Tier an. Auch für üblen Geruch bekannt sind Fischabfälle oder faule Eier. Dabei ist wichtig, das der Tunnel zum Teil freigelegt und beispielsweise die faulen Eier in den Wühlmaustunnel gegeben werden.
An der Oberfläche würde sich der schlechte Geruch mit der Zeit verflüchtigen und der gewünschte Effekt, um die Wühlmäuse zu vertreiben, wäre nicht gegeben. Zudem sollten Gartenbesitzer nicht vergessen, das Wühlmäuse sehr behaglich und nicht einfach zu vertreiben sind. Am effektivsten ist, wenn verschiedene Gerüche ausprobiert werden. Das erhöht die Chancen, Wühlmäuse langfristig zu vertreiben.
Geräuschempfindliche Plagetiere
Auch auf Geräusche reagieren Wühlmäuse sensibel. Einfallsreiche Gärtner greifen auch zum Wecker und vergraben diesen im Tunnelsystem der Wühlmäuse. Alternativ kann auch ein Tonbandgerät mit dem Aufnahmen eines Hundegebells und ähnliches hilfreich sein. Wer die Plagegeister rund um die Uhr auf Trab hält, raubt den Wühlmäusen den Nerv. Optional gibt es im Handel Wühlmausscheuchen, die zum Beispiel mit befestigten Blechstücken für Lärm sorgen.
Spezielle Geräte gibt es außerdem mit Ultraschallgeräten zu kaufen. Diese werden mittels Batterien und/oder Solar betrieben. In den Erdboden gesteckt, sollen Ultraschallwellen die kleinen Nagetiere soweit stören, so dass sich diese ein anderes zu Hause suchen. Bezüglich der Effektivität von Ultraschall gegen Wühlmäuse gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche Gartenbesitzer sind begeistert, andere enttäuscht.
Verschiedene Methoden bringen oft die Lösung
Sollte ein Ultraschallgerät nicht funktionieren, sollten Gartenbesitzer nicht den Kopf in den Sand stecken. Diverse Methoden auszuprobieren ist sicherlich kein Fehler und das sinnvollste wenn eine oder mehrere Methoden nicht funktionieren. Beispielsweise mit Knoblauch in den Wühlmaustunneln oder mit der Anpflanzung von Sonnenblumen und Buchweizen. Ein beliebtes Mittel zur Wühlmausvertreibung sind auch Kaiserkronen, die einen ebenso unangenehmen Geruch aufweisen.