Eine der wohl beliebtesten Hecken – Kirschlorbeer
Der Kirschlorbeer, die im Fachjargon auch Lorbeerkirsche (lateinisch: „Prunus laurocerasus“) genannte Pflanzenart, gehört zu der Familie der Rosengewächse. Die Bezeichnung Kirschlorbeer ist dabei allerdings eher irreführend und die eingebürgerte deutsche Bezeichnung. Die Pflanzenart zählt nämlich vielmehr zu den immergrünen Verwandten von Pflaume und Kirsche. Sie stammt in ihrer Wildart ursprünglich aus den Gebieten Kleinasiens und verbreitete sich bis zum Balkan.
Gerade für die kälteren Gefilde nördlich der Alpen war die Wildart der Lorbeerkirsche aufgrund ihrer frostgefährdeten Blätter nicht robust genug. Doch die heute erhältlichen Gartensorten sind in der Regel deutlich widerstandsfähiger gegenüber Frost als die Wildarten.
Sorten des Kirschlorbeers
Durch Kreuzung und Selektion des wilden Kirschlorbeers konnte in der Vergangenheit eine ausgeprägte Sortenvielfalt erreicht werden. So unterscheiden sich die Sorten in Wuchshöhe, Wuchsbreite und Ausprägung der Blätter. So gibt es beispielsweise Züchtungen wie den „Rotundifolia“ mit großen Blättern sowie eher kleinblättrige Sorten wie den „Zabeliana“ oder „Otto Luyken“.
Demnach ergeben sich auch Unterschiede in ihrer Winterhärte, wobei als oberstes Zuchtziel die Auslese von Sorten gilt, die auch Frosttemperaturen ohne Blattabwurf und Blattschäden überstehen. So gilt beispielsweise die Sorte „Genolia“ als sehr frosthart.
Optische Ausprägung des Kirschlorbeers – Blüten, Blätter und Früchte
Die immergrünen Gartensorten des Kirschlorbeers haben grüne, ganzrandige Blätter mit glänzender Oberfläche. Die Grünfärbung der Blätter ist auf der Oberseite dunkler ausgeprägt als auf deren Unterseite. Die Blätter erreichen eine Länge von 5 bis 15 Zentimeter und verlaufen am Rand etwas umgebogen, während sie nach vorne hin zugespitzt verlaufen.
Die Blütezeit reicht von Mitte April bis in den Juni hinein. Hierbei bilden die Kirschlorbeer-Sträucher einen traubigen, zusammenstehenden bzw. kerzenartig aufrechtstehenden Blütenstand aus. Die Blüten selbst sind cremeweiß mit leichten Nuancen von Gelb gefärbt.
Nach der Blüte bilden sich kleine grüne Beeren, die sich im Verlauf des Reifeprozesses von Rot bis hin zu Schwarz verfärben. Die Farbe der kleinen Steinfrüchte ist dabei kugelig über kegel- bis hin zu eiförmig. Im rohen Zustand sind die Beeren des Kirschlorbeers giftig. Kocht man sie dann lassen sich daraus aber schmackhafte Marmeladen zaubern.
Durch die Züchtung der verschiedenen Kirschlorbeer-Sorten für den Garten sind im Laufe der Jahre immergrüne und frostbeständige Sorten entstanden, die sogar Temperaturen von bis zu -20 °C aushalten. Im Vergleich zu laubabwerfenden Hecken bieten sie so das ganze Jahr über hinweg einen effektiven Sichtschutz.
Die Wuchseigenschaften des Kirschlorbeers
Der Kirschlorbeer ist schnellwüchsig und kann dabei rund 40 bis 50 cm pro Jahr wachsen. Obwohl der wilde Kirschlorbeer an seinen Heimatstandorten bis zu sieben Meter hoch werden kann, werden Gartensorten je nach deren Wachstumseigenschaften maximal bis zu vier Meter hoch und rund drei Meter breit.
Kirschlorbeerpflanzen wachsen sehr blickdicht und eignen sich daher hervorragend als Sichtschutzhecke für die Terrasse, den Balkon oder als Grundstückseinfriedung.
Standort- und Bodenbedingungen
Kirschlorbeer ist in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit eher anspruchslos. Sie bevorzugen zwar humus- und nährstoffreiche Lehmböden, wachsen aber auch ohne Probleme auf eher trockenen und sandigen Böden. Auch in Bezug auf den pH-Wert des Bodens ist von mäßig sauber bis zum alkalischen Milieu alles im Rahmen des Möglichen. Dennoch sollte der Boden nicht zu verdichtet sein. Dies in Verbindung mit Staunässe mag der Kirschlorbeer nicht und zeigt dies meist durch vermehrten Blattfall.
Auch bezüglich des Standortes ist der Kirschlorbeer sehr tolerant – und gedeiht daher an schattigen, sonnigen oder halb-schattigen Plätzen. Grundsätzlich sollte er jedoch nicht zu starker Sonnenbelastung ausgesetzt sein. Am besten eignen sich daher windgeschützte, halbschattige Plätze.
Pflanzzeit und Pflege
Grundsätzlich können die Pflanzen des Kirschlorbeers ganzjährig eingepflanzt werden. Am besten eignet sich jedoch die Pflanzung im Frühling oder Herbst. Ansonsten bedarf der Kirschlorbeer keiner besonderen Pflege.
Es empfiehlt sich wie auch bei anderen immergrünen Hecken eine Frühjahrsdüngung im März vorzunehmen. Diese kann mit Hornspänen, Kompost oder einem Vorratsdünger erfolgen. Zum Ende des Sommers hin sollte nicht mehr gedüngt werden, da die sonst frischen Triebe anfälliger gegenüber frostigen Temperaturen sind. Alternativ ist eine Düngung mit Patentkali denkbar, welcher die Pflanze mit Kalium versorgt und so die Blätter frostresistenter macht.
Nur in sehr langen Trocken- und Hitzeperioden sollte der Kirschlorbeer zusätzlich gegossen werden, damit seine Wurzelballen nicht austrocknen. Bei der Haltung in Kübeln sollten die Pflanzen allerdings im Sommer mindestens alle drei bis fünf Tage gegossen werden.
Der Schnitt von Kirschlorbeerhecken erfolgt einmal im Jahr, am besten im Laufe des Monats Juni. Kirschlorbeer sind schnittverträglich und sollten, wenn möglich mit einer Handheckenschere gestutzt werden. Bei zu groß gewordenen und damit verkahlten Pflanzen kann der Schnitt auch bereits innerhalb einer frostfreien Periode Ende Februar erfolgen.