Hechtgaube als Dachaussparung
Eine Möglichkeit, bestehende Hausdächer geräumig zu erweitern oder historiengetreu zu restaurieren, bieten die Gauben. Unter dieser graduellen äußeren Veränderung des Daches haben Gauben eine wichtige Bedeutung. Hechtgauben haben meist einen Holz- Unterbau aus Fichten- oder Tannenlatten und besitzen teilweise mehrere Kupferelemente wie zum Beispiel Lochbleche oder auch Rinnen, um etwaige Niederschläge wie Regen oder Schnee vom Dach abzuleiten.
Die Oberfläche kann aus Tonschindeln oder keramisch abgedeckt sein, es sind aber auch Aluminiumbleche oder farbige Dachziegel gebräuchlich. Das Hauptdach und die Hechtgaube sind konstruktiv miteinander verbunden und weisen materialtechnisch meist die gleiche Oberflächenbedeckung auf.
Hechtgauben geschichtlich erklärt
Aus der ältesten und gebräuchlichsten Gaubenform, der Schleppgaube, entstand die Hechtgaube. Darunter ist eine sehr breite und flache, überdachte Deckenaussparung zu verstehen, die im Effekt etwa doppelt so breit, bzw. langgezogen ist, wie sie hoch ist und etwas von der Hauptdachseite absteht. Es ist am oberen Abschluss eine flachere Neigung des Gaubenhimmels als die Neigung des Hauptdaches erkennbar.
Üblicherweise diente diese Art des längsseitigen Dachausbaus der Vergrößerung von Luftzirkulation und Lichteinfall, da man in früheren Zeiten Güter zur Lagerung oder Trocknung im Dachgeschoss unterbrachte. Auch ein zusätzlicher Raumgewinn konnte erzielt werden, um zum Beispiel Erntegut oder Tierfutter unterzubringen.
Ästhetische Gründe sprechen noch heute für die Wahl einer Hechtgaube, da sie meist am harmonischsten mit der Dachform korrespondiert und wenig optische und konstruktionstechnische Brüche erzeugt.
Bauweise einer Hechtgaube
Die Gaube hebt sich aus der Dachoberfläche durch eine schmale und kurze Aussparung ab, die an den Seiten, oder Gaubenwangen, wie ein Dreieck an dem Hauptdach anliegt, ohne dabei jedoch rechtwinklig zu sein. Innen wird diese Aussparung, also die eigentliche Gaube, mit einer Holzunterkonstruktion gestützt, die Dämmweise der Dachgaube führt hierbei die des Hauptdaches fort.
Es muss an den seitlichen Enden der Gaube eine Brückenkonstruktion in Form von extra angepassten Holzlatten geben, um eine harmonische Verbindung zum Restdach zu erzeugen und schließlich die Bedeckung aus den identischen Dachschindeln oder einer Aluminiumkomponente zu ermöglichen.
Vorteile der Hechtgaube
Form der HechtgaubeAn langgezogenen, steilen Dächern kann die Hechtgaube aufgrund der Anpassung an die Längsseite des Daches als gute Stilkomponente den Gesamteindruck des Hauses verbessern. Diese längliche Flanke, die im Gesamtbild der Gaube am Dach erkennbar ist, erinnert an die Form eines Hechtes. Auch die Seiten der Gaube vorn und hinten fügen sich perfekt an die Gesamtfläche des Hauses im Dachbereich, da sie mit der Ebene verschmelzen.
Am Scheitelpunkt der Gaube hat sie sich etwas verjüngt, was im Innenraum darunter zu einer gewissen Raumhöhe führt und ästhetisch die Gaube an das Hauptdach streckt.
Fenster einer Hechtgaube
Da eine Hechtgaube äußerlich viel gestalterische Freiheit zulässt, kann sich diese auch in der Art des Fenstereinbaus zeigen. Ein Herantreten an das Fenster im Innenraum unter der Gaube ist möglich. Um der Ästhetik einer flachen und langgezogenen Dachaussparung zu folgen, sind die Fenster einer Hechtgaube an die mittlere Höhe der Gaube anzupassen.
Die Bereiche unter den Wangen der Gaube stehen nicht für Fenster zur Verfügung, da sie zu niedrig sind. Jegliche Art von Fenstern sollte sich an die Grundform der Hechtgaube mit lang auslaufender und eher flacher Form anpassen und den optischen Rhythmus des leicht eleganten Gesamteindrucks unterstreichen.